Einziger Unterschied zu früher, die Preise haben sich weiterentwickelt. Gab es 2011 noch 44 Baht für 1 Euro, so sind es heute nur noch 30 Baht. Das sind mal eben 30%. Wir tasten uns langsam ran und erstehen etwas Duftöl, bevor wir uns zu den Taschen vorarbeiten. Wir haben vor 10 Jahren in Vietnam auf dem Nachtmarkt einen kleinen gefälschten Samsonite-Trolly gekauft, den wir seitdem als Handgepäck nutzen. Nach einigen Wiederbelebungsversuchen durch den örtlichen Schneider steht sein Lebensende allerdings kurz bevor. Wir haben daher beschlossen, ihn in Asien zu begraben. Gut, Vietnam wäre schöner gewesen, aber Thailand ist ja schon nah dran.
Nach mehreren Läden stoßen wir dann doch noch auf eine Trolley-Variante und nach einigem feilschen werden wir uns auch einig, so dass ich für den Rest des Tages einen Trolley mit mir rumschleppen darf.
Allmählich sagt der Magen, dass es Zeit ist zu essen und zu diesem Zweck gibt es in der 6. Etage eine riesige Fressmeile. Ob thailändisch, chinesisch oder Burger, hier gibt es alles. Besonders nett sind die Auslagen vor den Ständen, wo man sich die verschiedenen Gerichte anschauen kann. Um der Schwerkraft entgegenzuwirken hat man sich hier für Plastik entschieden. Lecker.
Vom MBK geht’s nach gegenüber in das Siam Center. Hier gibt es ebenfalls eine breite Auswahl teilweise ganz cooler Sachen. In diesem Fall aber alles originale Markenware und entsprechend kostspielig.
Das vorerst letzte Highlight des Tages ist der Besuch des Chatuchak Weekend Markets, noch so eine Institution in Bangkok.
Hier wird von Freitag Abend bis Sonntag auf einer Fläche mehrerer Fußballfelder alles angeboten was das Touristenherz begehrt. Angefangen von den obligatorischen T-Shirts über Taschen, Schmuck, Porzellan und Lebensmittel. Auch die Thailänder kaufen hier ein.
Wir treffen gegen 16:00 Uhr hier ein und es ist bereits brechend voll. Die einzelnen Gänge und Reihen sind nummeriert und ausgeschildert, aber es ist komplett illusorisch, sich hier irgendwie etwas zu merken. Totale Reizüberflutung. Das ein oder andere Schätzchen hätten wir fast mitgenommen, sind uns aber am Ende nicht sicher ob und wie wir das heile nach Hause bringen. Und mit fortschreitender Zeit merkt man dann auch, das die Luft langsam raus ist.
Wir treten den Heimweg an und genießen die Fahrt im Skytrain im Berufsverkehr. Die Straßen sind voll aber der Skytrainfahrer schwebt im wahrsten Sinne des Wortes über den Dingen. Die Bahnhöfe sind brechend voll und die Thailänder stehen aller hintereinander in mehreren Reihen und begeben sich gesittet in den nächsten Zug, bis der voll ist. Da gibt es kein Drängeln wie bei uns. Der Zug ist entsprechend voll, aber schön runtergekühlt, das entsteht kaum Schweiß. Lässt sich also aushalten.
Als wir unser Hotel über den Wasserweg erreichen und das Restaurant passieren, stellen wir fest, dass es heute Buffet zum Pauschalpreis gibt. Da wir seit mittags nichts mehr gegessen haben, aber auch zu kaputt sind, um noch die große Restaurantsuche zu starten, entschließen wir uns, im Hotel zu essen. Super Qualität und super Auswahl, ich glaube es waren am Ende 6 Gänge und die Augen am Nachbartisch wurden mit jedem Gang größer.
Es ist mittlerweile 22:00 Uhr und wir kommen langsam wieder zu Kräften. Da wir immer noch geschätzte laue 25°haben, entscheiden wir uns für einen Besuch der Skybar im Lebua Hotel, kurz „The Dome“. In der 65. Etage des Hotels gelegen, kann man hier bei einem Cocktail, begleitet von cooler Musik eine fantastische Aussicht über Bangkok genießen.
Bei unserem ersten Besuch in Bangkok haben wir im Hotel gewohnt und waren abends immer hier oben. Zwischenzeitlich sind 8 Jahre vergangen und einige Szenen aus dem Film „Hangover 2“ wurden hier gedreht. Das hat wohl nachhaltigen Einfluss auf die Preisgestaltung gehabt, denn zusammen mit der Aufwertung des Baht kommt man locker auf eine Preiserhöhung von Faktor 8-10. Wie heißt es so schön, die Aussicht von hier oben ist unbezahlbar, für alles andere gibt es Mastercard.
Mal wieder ist es 00:00 Uhr und mal wieder sind wir rechtschaffen kaputt. Bangkok eben.