Rewat holt uns im Fifu ab und bringt die Wäsche mit, die wir gestern zum Waschen abgegeben haben. Spätestens seit Thailand haben wir diese Einrichtung schätzen gelernt. Es geht schnell, ist ordentlich und sauber. Hier in Indien übernimmt diesen Job der Dobie Wallah.
Er sammelt die Wäsche und bringt sie zum Dobie Ghat, dem Waschplatz. Das sind im schlimmsten Fall ein paar Stufen am Ganges. Dort wird die gesamte Wäsche fein säuberlich sortiert. Da der Dobie nicht für uns alleine zum Ghat fährt, liegen dort jede Menge Haufen in unterschiedlichen Farben. Die Wäsche wird anschließend auf die klassische Weise gewaschen, d.h. eingeweicht, ausgewaschen, ausgeschlagen und getrocknet. Am Ende finden die Kleidungsstücke wie durch Zauberhand ihren rechtmäßigen Besitzer wieder, das Ganze funktioniert durch ein ausgeklügeltes Kennzeichnungssystem, welches bis heute etwas geheimes hat. Meine Klamotten sehen echt gut aus, obwohl sie keine chemische Reinigung und keine Waschmaschine gesehen haben. O.K., die guten Designerfummel würde ich vermutlich nicht hier abgeben wollen.
Die Fahrt verläuft wie in den letzten Tagen, ca. 250 km über Indiens staubige Straßen, die heute allerdings besonders schlecht sind, außerdem finden sich zunehmend Heilige auf der Straße, denen wir ausweichen müssen. Bine hat sich für heute vorgenommen, ihre mittlerweile schon zahlreichen Fotos zu sortieren, gibt aber nachdem sich das Netbook zweimal aufgehängt hat, entnervt auf. Unterwegs stossen wir noch auf einige der typischen Trucks hier in Nordnindien, die uns in unserer Sammlung noch fehlen.
das alte Rewat-Touri-Spiel. Er hat immer noch nicht begriffen, was uns
wichtig ist und steuert zielsicher gegen 13:30 Uhr eine seiner
Touri-Raststätten an (Foto 1), um seine gewerkschaftlich vereinbarte
Pause zu verbringen. Wir lassen ihm sein Essen und steuern später eine
der Straßenküchen an der Strecke an (Foto 2). Diesmal ist es ein
größerer Ort an dem gerade Markt stattfindet. Wir finden einen Stand an
dem gerade irgendwelche Küchlein mit Chili fritert werden. Sowohl Rewat
als auch der Koch weisen vorsichtshalber darauf hin. dass es sich hier
um spicy food, also scharfes Essen handelt. Wir entschließen uns, etwas
zu probieren, finden dass es noch geht und ordern eine Handvollvoll. Das
Ganze wird uns in der aktuellen Tageszeitung überreicht und ist
gnadenlos gut. Zum Abschluss gibt es noch ein paar Süßigkeiten und einen
Chai für jeden. Das Ganze kostet unds schlappe 1,50 EUR und für den
Rest der Fahrt sinken wir in unsere Sitze und lassen uns durchschütteln.
Unser Hotel sollte ursprünglich mitten im Zentrum liegen, aber kurz vor unserer Abreise wurde dieses, aus welchen Gründen auch immer, storniert und durch ein Upgrade in einem anderen Hotel der gleichen Kette getauscht. Was uns seinerzeit durchgegangen ist, war das dieses Hotel etwas außerhalb liegt. Etwas heißt in diesem Fall 8 km was bei der derzeitigen Rush hour gute 45 Minuten bedeutet.
Es befindet sich in einem alten Haveli und ist wirklich traumschön. Man hat uns eine Suite zur Verfügung gestellt und wir entschliesen uns gnädig gegenüber Rewat zu sein, und den Rest des Abends im Hotel zu verbringen. Das Essen ist gut, auch wenn auf einem Großbildschirm via Beamer eine Dokumentation über den aktuellen Maharadscha läuft, was nach einer halben Stunde nervt. Morgen werden wir uns die Innenstadt von Jodhpur ansehen, bevor es weiter geht.